Faszination Erde: London

von Petra Dublilski (Autor)

London, unangefochtenes Zentrum des britischen Empires und Schmelztiegel der Kulturen. Unzählige Bildbände sind bereits über die Stadt an der Themse erschienen, aber alle sind doch ein Stück anders. So auch das neue Buch „Faszination Erde: London“ aus dem Hause Kunth.

Einer ausführlichen Chronik - angefangen bei den Römern bis hin zur heutigen Zeit - folgen prächtige Panoramabilder, die den kosmopolitischen Flair der Sieben-Millionen-Stadt spürbar machen. Bekannte Ecken wie der Buckingham Palace wechseln sich ab mit relativ unberührten Flecken wie Camden Town.

Bei aller Liebe zu den Bildern kann aber nicht darüber hinweg getäuscht werden, dass wesentliche Fakten fehlen. So findet Jack the Ripper in der Chronik gar keine Erwähnung, ebenso fehlt später der gesamte südliche Teil Londons bei den Panoramafotos - mit Ausnahme der Museen direkt am Themseufer. Die royale Promenade „The Mall“ sucht man, ebenso wie das 68er-Hippie-Zentrum rund um die Carnaby Street und die Beatles-Meile Abbey Road, vergebens. Ganz zu schweigen davon, dass die weltberühmte Londoner U-Bahn, von den Londonern liebevoll „Tube“ genannt, nur mit einer Viertelseite in der Chronik erwähnt wird - nämlich als sie 1863 eröffnet wurde. Sicherlich mögliche, imposante Bilder der teilweise labyrinthartigen Underground-Bahnhöfe hätten das Stadtporträt zusätzlich bereichert.

So bleibt aber nur ein einigermaßen grober Überblick über London, der sicherlich nett anzuschauen und bisweilen auch recht informativ ist. Aber letztlich ist „Faszination Erde: London“ nur etwas für diejenigen, die noch nie in der britischen Hauptstadt waren und sehen wollen, was sie beim ersten Besuch erwartet. Schade.

Faszination Erde: London
Hardcover, Kunth, 160 Seiten
ISBN: 978-3-89944-342-4, 19,90 Euro.

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