Der Tote vom Maschsee

von Susanne Mischke

Ein grausamer Mord erschüttert Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover: am Ufer des Maschsees treibt eine Leiche im Wasser. Die abgetrennte Zunge wird in einem Stadtteilfriedhof auf dem Grabmal der Opfer eines Massenmörders gefunden. Bei dem Maschseetoten handelt es sich um eine renommierten Psychologen, der sich auf Sexualstraftäter spezialisiert hat, wie die Ermittler der Kripo Hannover wenig später herausfinden. Aber bei allen Nachforschungen bleibt das Motiv des Täters verborgen. Und wieso solch ein symbolträchtiger Mord?

Der neue Krimi „Der Tote vom Maschsee“ von Susanne Mischke zieht geschickt alle Register des Genres und spannt gelungen die Bögen zwischen aufregenden Ermittlerarbeiten und ausgeprägtem hannöverschem Lokalkolorit. So treibt sie das Polizeiteam nicht nur durch die gesamte Landeshauptstadt, sondern schildert auch sehr detailverliebt die einzelnen Schauplätze und verleiht ihren Protagonisten amüsante Charakterzüge: Julia Wedekin etwa ist das naive Küken im Team und frisch von der Streife zur Mordkommission versetzt, Fernando Rodriguez mimt nach außen den raubeinigen Bullen, wohnt aber immer noch bei seiner Mutter. Und schließlich Hauptkommissar Bodo Völxen, der Inbegriff eines Norddeutschen: Nach getaner Arbeit hütet er zu Hause eine Schafherde samt brummigem Bock und steht abends mit seinem Nachbarn am Gartenzaun, eine Flasche Bier in der Hand, philosophierend über die Welt – oder einfach schweigend.

Susanne Mischke ist mit „Der Tote vom Maschsee“ eine sogleich spannende Kriminallektüre als auch ein lustiger Gesellschaftsroman gelungen.

Der Tote vom Maschsee, Susanne Mischke
Taschenbuch, Piper, 304 Seiten
ISBN: 978-3-492-05146-0, 14 Euro.

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