Die Märchen von Beedle dem Barden

von Joanne K. Rowling

Ein letztes Mal können Magiefans in die Welt von Harry Potter abtauchen. Die britische Bestsellerautin Joanne K. Rowling veröffentlichte nun „Die Märchen von Beedle dem Barden“. Bereits im siebten Potter-Roman „Die Heiligtümer des Todes“ wurde Beedle beiläufig erwähnt – er ist für Magier das, was für uns die Gebrüder Grimm sind. Nun stehen fünf seiner Geschichten auch den nicht-magischen Menschen („Muggel“) zum Lesen bereit.

Fünf kurze, magische Geschichten erwarten die Leser beim Aufschlagen des knapp 120 Seiten dicken Buchs. In erster Linie drehen sich die Märchen um die Beziehungen von Magiern zu normalen Menschen: einmal will ein Zauberersohn sein Wissen nicht zum Wohle aller einsetzen und daher wenden sich die Zauberkräfte gegen ihn, ein weiteres Mal wehrt sich ein Magier in „Des Hexers haariges Herz“ gegen die Liebe und zerbricht schließlich daran. Jeder der fünf Kurzgeschichten folgt ein teilweise ebenso langer Kommentar von Albus Dumbledore, dem Schulleiter von Hogwarts. Darin gibt er geschichtliche Hintergründe zu den Märchen oder klärt die Muggel über die jeweilige Bedeutung für die Zaubererwelt auf.

Joanne K. Rowling schrieb „Die Märchen von Beedle dem Barden“ nicht nur, sie illustrierte ihr Werk auch mit zahllosen Bildern. Sie sieht das Sammelsurium als einen Abschluss mit dem Harry-Potter-Universum – danach will sie sich anderen Projekten widmen. Leider liest sich das Buch auch so wie eine „Vergangenheitsbewältigung“. Der Charme, den noch die sieben Potter-Bände hervorriefen, fehlt teilweise. So bleibt am Ende vielmehr ein Muss-Werk für Potter-Fans, alle anderen finden immerhin noch fünf nette Zauberermärchen.

Die Märchen von Beedle dem Barden, Joanne K. Rowling
Gebunden, Carlsen, 126 Seiten
ISBN: 978-3-551-59999-5, 12,90 Euro.