Die dritte Prophezeiung

von Marco Buticchi

Europa am Anfang des 14. Jahrhunderts: die altehrwürdigen Tempelritter werden vom König von Frankreich und dem ihm wohlgesinnten Papst gejagt, denn der Orden ist ihnen zu mächtig geworden. Der Templer-Großmeister Jacques de Molay verflucht daraufhin den Papst auf dem Scheiterhaufen – Jahrhunderte später wird ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübt und dieser lässt sich daraufhin die dritte Prophezeiung von Fatima vorlegen – haben beide Geschehnisse etwas miteinander zu tun?

Dieser vermeintlich spannende Kirchenthriller liest sich nur auf der Buchrückseite spannend. Vielmehr verliert sich Marco Buticchis Roman „Die dritte Prophezeiung“ in belanglosen kleinen Geschichtchen. So spielt die Handlung einmal im fernen Russland während der Oktoberrevolution, dann wieder im amerikanischen Mittelalter und schließlich im New York der Neunziger, wo sich ein Kleinganove versucht, über Wasser zu halten und eine Wahrsagerin bei der Verbrechensaufklärung hilft. Und ein italienischer Templer-Forscher mit Verbindungen zum Mossad legt sich bei seinen Recherchen unwissentlich mit einem Geheimbund an. Nebenbei taucht auch die Behauptung auf, die Templer könnten im 14. Jahrhundert schon vor Columbus in Amerika gewesen sein.

Sofern der geneigte Leser die versprochene Geschichte der Buchrückseite erleben möchte, muss er sich allerdings in Geduld üben: die eigentliche Handlung setzt zaghaft erst weit hinter Seite 260 ein – so lange mutet das Buch wie ein Tagebuch an. Aber auch dann werden die Zeitsprünge sowie Irrungen und Wirrungen nicht weniger. Marco Buticchis „Die dritte Prophezeiung“ ist somit nicht mehr als eine schlechte Dan-Brown-Kopie.

Die dritte Prophezeiung, Marco Buticchi
Taschenbuch, Piper, 496 Seiten
ISBN: 978-3-49225-187-7, 8,95 Euro.

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